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17.05.2015 20:42:37

Allg. Zeitung Mainz: ...zünd` and`re an / Kommentar zum Streit um die Stromtrassen

Mainz (ots) - Auf einen groben Klotz gehört bekanntlich ein grober Keil. Insofern schadet es gar nicht, wenn Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir im Dialog mit der bayerischen Landesregierung mal seine guten Manieren bei Seite lässt und sich die "Unverschämtheiten" verbittet. Tatsächlich ist es indiskutabel, im jetzigen Stadium der
ohnehin ins Stocken geratenen - Energiewende über neue Trassenverläufe zu sprechen. St. Florian ist zudem völlig fehl am Platze, weil Bayern bundesweit den höchsten Kernenergieanteil aufweist und der Top-Industriestandort am dringlichsten auf Offshore-Strom von Nord- und Ostsee angewiesen sein wird. Außerdem haben Bayern und die CSU erst vor einem Jahr in Abstimmung mit der Bundesregierung und ganz konkret auch im Bundesrat der Trassenplanung zugestimmt. Wahrscheinlich ist Wirtschaftsministerin Ilse Aigner auch nicht so naiv zu glauben, sie könne den sogenannten Suedlink tatsächlich nach Hessen und Baden-Württemberg verschieben. Am Ende suchen die Bayern möglicherweise über Umwege Bündnispartner, um die Zahl der Südtrassen von zwei auf eine zu verringern. Die Bundesregierung, die anderen Länder und auch Bayern müssen sich allerdings eines bewusst machen: Wenn die Energiewende bei der Verspargelung der Landschaft stecken bleibt, aber weder der Leitungsausbau noch die Speichertechnologie vorangetrieben werden, steht nicht weniger als der Industriestandort Deutschland auf dem Spiel. Von der verheerenden Signalwirkung einer St.-Florian-Politik auf die noch heiklere Suche nach einem Endlager für Atommüll ganz zu schweigen.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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